Sonntag, 16. März 2014

Schwarze Sonne

Der Himmel erstreckt sich rosig über unseren Schädeln,
die schwarze Sonne strahlt uns ins Gesicht,
das dunkle Licht gibt der Welt ihre Farbe.
Die Bäume ragen orange in die Höhe,
violettes Gras kitzelt unsere Zehen,
cyanblaue Wolken ziehen vorüber.
 
Das ist nicht real
 
Ich nehme deine Hand, sie ist knochig, wie meine,
blicke in dein Gesicht, will dir in die Augen schauen.
Leere Augenhöhlen blicken mir entgegen,
ich schaue auf unsere Hände,
kein Leben ist darin zu erkennen,
kein Fleisch, kein Blut, keine Haut.
Weißes Gerippe,
und ich frage mich, wer du bist.
Wie soll ich dich erkennen, an einem Skelett,
das dem meinem gleicht.
 
Wer bin ich ?
 
Ich kann die Worte nicht aussprechen,
doch die Buchstaben fliegen in schwarzer Schreibschrift aus meiner Schädelhöhle,
steigen nach oben, langsam, als wären sie schwerelos,
und die schwarze Sonne saugt sie auf.