Donnerstag, 28. Oktober 2010

Die schönen Seiten

Ich hasse dieses Leben.
Dieses Leben zwischen Hungern, Fressen, und Kotzen.
Ich hasse es. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Aber
heute habe ich gelernt, dass das Leben, die Welt, schön sein kann.
Trotz allem. Trotz Wut, Angst, und Verzweiflung. Sie hat es mir gezeigt.

Ich gehe im Schnellschritt Richtung zu Hause.
Ein kalter Luftschwall kommt mir entgegen. Nieseltropfen
schlagen mir auf die kühlen Wangen. Ich habe nur ein dünnes,
Longsleeve Oberteil an. Aber das stört mich nicht. Ich genieße
die Kälte. Die Autos auf der Straße scheinen immer lauter zu werden.
Ich gehe unter. Das gefällt mir. Auf einmal bin ich eins mit dem Bild. Ich
verschmilze mit ihm. Ein großer weißer Nebel verschluckt die Stadt. Die
Baumkronen sind kaum noch zu erkennen. Bäume, überall Bäume. Ich laufe durch das gelborangene Laub, lasse alles an mir vorbeiziehen. Und plötzlich hört die Welt auf sich zu drehen. Die Straße ist leer. Kein Auto ist mehr zu erkennen. Und doch höre ich etwas. Ganz deutlich... Es ist das Rascheln der Bäume. Der kühle Wind küsst meine rosigen Wangen. Es ist Herbst. Die Welt ist stehen geblieben für einen Moment. Nur, um ihn mir zu schenken. Und ich danke ihr dafür.

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