Donnerstag, 21. Oktober 2010

Es ist nichts geschehen. Reine Einbildung.

Da sah ich dieses Mädchen.
Wie ein Monster stopfte sie alles in sich hinein.
Sie aß, und aß, und aß. Ihr Bauch drohte schon zu
platzen. Warum hörte sie nicht auf ?
Und jetzt rennt sie. Immer schneller. Ihr wird bewusst,
was sie getan hat. Und das muss sie wieder los werden.
Als sie die Tür zum Badezimmer öffnen will, ist sie
verschlossen. Verdammt. Beeil dich!
Sie geht in ihr Zimmer, rennt darin umher, als ob es etwas
nutzen würde. Und dann springt die Badtür auf. Jetzt aber schnell.
Sie greift ihr Handy und ein Badetuch. Sie dreht das Wasser
ganz auf. Und dann macht sie die Musik laut. Ganz laut.
Schnell hüpft sie in die Dusche.. Sie trinkt das mittlerweile warme
Wasser. Soviel, bis ihr Magen entgültigt zu explodieren droht. Sie
hockt sich hin. Das kochend heiße Wasser knallt ihr wie eiskalte
Peitschenschläge auf den Rücken. Und dann will sie das alles nur
noch los werden. Sie drückt ihre Finger immer tiefer in den Hals.
Doch alles was kommt ist etwas verfärbte Matsche. NEIN. Und
jetzt weint sie. Schnell trinkt sie noch mehr von dem Wasser. Es tut weh.
Komm schon. Nochmal versucht sie es. Nichts. Und wieder.
Und wieder. Nein, nein, nein, nein, nein. Das kann nicht sein.
Zu spät. Es ist zu spät. Tränenüberströmt prallt ihr Kopf an
die Duschwand. Jetzt war alles um sonst. Sie versucht sich
zu fangen, und steigt aus der Dusche. Sie schaut an sich herunter.
Ihr Bauch ist wie eine riesige Kugel, die ihr den Weg versperrt.
Sie geht zum Waschbecken und fängt an ihr Gesicht zu waschen.
Ganz kalt. Immer mehr Wasser klatscht sie sich ins Gesicht.
Hör auf zu weinen. Hör auf zu weinen. Und sie wäscht ihr
Gesicht, ganz so, als ob sie den Ekel mit runterwaschen könnte.
'Morgen wird alles besser' flüstert sie.
Und dann beseitigt sie langsam das Küchenchaos.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen