Donnerstag, 18. November 2010

Three in the morning

Es ist drei Uhr nachts. Ich starre in mein schwarzes Zimmer.
Durch mein geöffnetes Fenster, höre ich einen Zug vorbeirauschen.
Ich stelle mir vor was für Leute wohl in ihm sitzen, wohin sie fahren.
Dann stelle ich mir vor, ich wäre einer von ihnen.

Ich fahre weg. Weg, weg, weg.
Wohin weiß ich noch nicht. Ich verstecke mich gelegentlich auf
der Zugtoillette vor den Kontrolleuren, denn die Reichweite meines
Tickets habe ich längst überschritten. Als ich aufwache, sitzt eine ältere
Dame neben mir. Ich warte auf die nächste Haltestelle und steige aus.
Das grelle Licht der Bahnstation springt mir aus der Dunkelheit entgegen.
Keine Ahnung wo ich hier bin. Ich torkle auf meinen Stöckelschuhen
durch die Nacht. Ein paar Leute sehen mich an, als wäre ich betrunken.
Ich bin doch nur müde. Müde vom Leben. Ich setze mich auf den
Bordstein einer unbelebten Straße und lausche der Nacht. Ich sollte
irgendwen anrufen. Niemand wird mich hier finden, aber es ist mir egal.
Vielleicht will ich auch gar nicht gefunden werden. Einfach nochmal neu
anfangen. Alle Erinnerungen auslöschen und lachend im Sandkasten sitzen. Das Rascheln der Bäume wiegt mich in den Schlaf.

1 Kommentar:

  1. Genau das. Genau das wollte ich schon immer mal tun. Du sprichst mir aus der Seele, echt. (:

    ein sehr schöner spot, man kommt richtig ins träumen..

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